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Mallorca

Mallorca ist eine kleine verträumte Insel im Mittelmeer, die mit ihren rund 3.700km2 Fläche für alle Naturliebhaber, Wanderbegeisterte und Gourmets eine Menge zu bieten hat. Im Jahresdurchschnitt scheint auf der größten Insel der Balearen etwa für 8 Stunden am Tag die Sonne. Durch das subtropisch – mediterrane Klima besteht das Jahr oft aus kurzen, milden Wintern und heißen, trockenen Sommern. Im heißesten Monat Juli, liegen die Tagestemperaturen bei durchschnittlich 30°C , ab November noch bei angenehmen 15°C. Das massive Tramuntana Gebirge im Norden der Insel, sorgt dort im Vergleich zum eher flachen Süden für deutlich mehr Regen, wobei in den Monaten Oktober bis März, der meiste Regen fällt.


Einsame Bucht


Zeit in der Natur

Wenn du gerne in der Natur bist und Abwechslung liebst, bietet die Insel auf kleiner Fläche wirklich sehr viel, was das Herz höher schlagen lässt. Sandstrände an einsamen Buchten, Pinienwälder, die besonders zum Hochsommer aromatisch duften, viele Höhlen, die es zu erkunden gibt und Aussichten, die einen einfach mal ganz tief durchatmen lassen.



So zum Beispiel der massive Berg Puig Major, der etwa 1.447m auf der nördlichen Inselseite in die Höhe ragt. Er hat den höchsten Gipfel von allen Bergen auf Mallorca. Während des mehrstündigen Aufstiegs durch die recht kahle Gesteinslandschaft kannst du auf den Wegesrändern immer mal wieder bunte Farbtupfer in Form von lila, hellblauen oder gelben Blüten entdecken. Je nach Jahreszeit kann es auf dem Weg manchmal sehr windig und nebelig werden, deshalb ist die beste Zeit, um hierher zu kommen, der Hochsommer. 


Blick zum Puig Major


Je nach Erfahrung und Kondition, finden sich zahlreiche Wanderwege über die ganze Insel verteilt. Du kannst mehrstündige anspruchsvolle Tagestouren durch Talschluchten (z.B. Torrent de Mortitx, Torrent de Pareis) oder eher mittelschweren bis leichte Wanderungen durch Steineichenwälder, Pinienhaine oder an den Küsten entlang gehen. Wenn du dich für das Pilgern auf dem Jakobsweg interessierst, kannst du am Kloster Santuari de Cura vorbeischauen und dich mit Gleichgesinnten austauschen. Alternativ führt zum Beispiel der Fernwanderweg GR221 über ca. 140km von Port d`Andratx nach Pollenca. Der Weg bekam seinen Namen von den Trockenmauern, die von Bauern und Hirten zur Abgrenzung ihrer Grundstücke erbaut wurden.


Wandern im Tramuntana Gebirge

Während den Wanderungen entdeckst du am Wegesrand immer mal wieder eindeutige Schilder, die die Route mit der groben Wanderzeit zum nächsten Ziel anzeigen. Ab und zu, kann man sich auch durch die eine oder andere Sehenswürdigkeit überraschen lassen und das ein oder andere Abenteuer erleben. 



Der Cúber-Stausee liegt im Tal eingebettet zwischen den Städten Sóller und Lluc. Er zählt mit zu den bekanntesten Wanderzielen auf Mallorca, da er recht einfach zu erreichen und über einen Rundweg leicht zu begehen ist. Wenn du trotz allem ein wenig Einsamkeit und Stille in diesem Gebiet finden möchtest, kannst du einen Abzweig gehen und über den Coll de L´Ofre durch felsdurchsetzte Waldhänge zum Puig de Sa Rateta (1.107m) steigen. Auf dem Weg begleiten dich verwilderte Ziegen, Gemsen, zahlreiche Greifvögel und Reptilien. Von oben erwartet dich dann bei schönem Wetter eine wunderbare Aussicht über das Wandergebiet.


Der Cúber Stausee im Frühling

Wunderschöne Buchten

Wenn du das Meer und Wellen liebst, kannst du im Hochsommer und bis in den Herbst hinein bei über 20°C Wassertemperatur angenehm schwimmen gehen. Fernab des Massentourismus bietet Mallorca viele kleine einsame Buchten, die du entweder zu Fuß über mehrstündige Wanderungen oder mit dem Boot erreichen kannst. Auch die Unterwasserwelt ist hier sehr faszinierend. Beim Schnorcheln im seichten Wasser kannst du Meerbrassen, Lippfische, Meerbarben und mit etwas Glück kleine Skorpionfische oder Kraken entdecken. Was gibt es Schöneres, als nach einem anstrengenden Gipfelsturm ins kühle Nass zu hüpfen und bei einem leckeren Picknick wieder zu Kräften zu kommen.


Mit zu den schönsten und bekanntesten Stränden und Buchten zählen u.a. Playa Es Trenc, Playa de Alcùdia, Playa S`Amarador, Cala Tuent, Cala de Muro, Cala Formentor, Cala Guya und Cala Llombards.

Tier- und Pflanzenwelt

Wenn du dich für die Vogelwelt interessierst, ist Mallorca auf jeden Fall eine Reise wert. Aufgrund der Nähe zu Afrika, brüten hier besonders im Winter und Frühjahr zahlreiche Zugvögel. Hervorzuheben ist dabei das Tal Vall de Bóquer, das jedes Jahr viele Ornithologen anzieht. Auf der Insel leben je nach Lebensraum viele seltene Vogelarten, wie der Mönchsgeier (Aegypius monachus) oder der Bienenfresser (Merops apiaster). In den Feuchtgebieten (z.B. bei s`Albufera) kannst du viele Möwenarten, Reiher und Flamingos beobachten. An der Nordküste am Cap Fermentor oder im Süden am Cap de Ses Salines kannst du mit etwas Glück viele Wasservögel, wie Tölpel (Sulidae) oder Sturmtaucher (Puffinus) beim Fischen beobachten. Schwalben segeln bei gutem Wind sehr gerne an den Klippen entlang, um im Flug allerlei Insekten zu fangen. Ein Fernglas und Geduld sind aber Pflicht. 


Weitere Bewohner der Insel sind unter anderem Eidechsen, Geckos, Sumpf- und Landschildkröten sowie ungiftige Schlangenarten. Besonders in der Abenddämmerung kannst du das Zirpen der Grillen und Zikaden hören. Die Gottesanbeterinnen (Mantis religiosa) gehören eher zu den kleineren Inselbewohnern, die fast reglos auf Steinen warten, bis Beute sich nähert. Halbwilde Ziegen, Schafe, Pferde und Gemsen kannst du gut auf deinen Wanderungen durch die Berge beobachten. Die nachtaktive und selten gewordene Ginsterkatze (Genetta genetta) ist eher scheu und lebt zurückgezogen. 

Naturschönheiten

Nationalparks, Naturparks und geschützte Gebiete

Mallorca hat einige seiner wertvollsten Naturlandschaften unter Schutz gestellt, um der sensiblen Tier- und Pflanzenwelt wenigstens zeitweise etwas Ruhe zu schenken. Wenn du gern auf naturbelassenen Wegen gehst und selten gewordene heimische Arten beobachten möchtest, wirst du in den Nationalparks und Naturparks sicher fündig. Nicht nur Tiere finden hier ihre Rückzugsorte, sondern auch alle, die für sich selbst und ihre Gedanken etwas Freiraum suchen. 

Der Parc National de Cabrera und der Naturpark Sa Dragonera befinden sich beide auf Nebeninseln Mallorcas, die nur mit einem Boot erreicht werden können. Auf den Inseln lassen sich viele endemische Arten beobachten. Auf Mallorca selbst ist das Reserva "Puig de Galatzó" in der Serra de Tramuntana besonders bei Wanderern beliebt, die gerne auf Höhen steigen. Der Parque Natural de s`Albufera im Nordosten Mallorcas bietet mit seinen Feuchtgebieten besonders Wasservögeln einen wertvollen Lebensraum. Der Parc Natural de Mondragó befindet sich im Südosten von Mallorca. Er ist eine Mischung aus Gemeinschaftlichem Land und privaten Besitztümern der Landwirte. 

Die Mandelblüte

Im Frühjahr werden die ersten Bienen bereits im späten Januar bis in den Februar hinein von dem Duft der zarten Mandelblüten angelockt. Bei einer Wanderung durch die zahlreichen Mandelbäume fühlt man sich in Verbindung mit den ersten warmen Sonnenstrahlen eingehüllt und einfach wohl.



Zu dieser Jahreszeit ist es hier noch sehr ruhig und idyllisch – also genau richtig, um das neue Jahr bewusst und mit allen Sinnen zu beginnen. Von oben erstrahlt die Insel dann in einem weiß, zart rosa Blütenmeer. Neben den Mandeln beginnen auch andere hier angebaute Kulturpflanzen, wie die erfrischenden Zitrusbäume ihre Blütenpracht. An allen Ecken und Enden duftet es nach tausenden Blüten und rund herum ist ein leises Summen der vielen, fleißigen Bestäuberinsekten zu vernehmen. Auch Schmetterlinge und Vögel tummeln sich in Scharen hier.

Blütenwiese im Frühling

Rundflüge über Mallorca

Wer dem Himmel ein wenig näher sein möchte und schwindelfrei ist, kann sich die Insel aus der Luft ansehen und einen Rundflug mit dem Helikopter oder eine Ballonfahrt buchen. Ein wenig Glück und Geduld ist dabei aber von Nöten, da die Entscheidung, ob ein Flug möglich ist, je nach Wetterbedingungen recht spontan entschieden werden muss. Das Warten und die Aufregung wird dann aber mit einem atemberaubenden und unvergesslichen Erlebnis belohnt.

Städte

Beim Bereisen der Insel, gelangt man immer wieder durch kleine romantische Städte und malerische Dörfer, deren historische Gebäude zum Erkunden einladen. Wer gerne auf einheimischen Märkten einkaufen, gemütlich auf Flohmärkten stöbern oder einfach ein bisschen in das geschäftige Treiben des Alltags eintauchen möchte, wird die ganze Woche über auf Mallorca fündig. Je nach Wochentag finden in unterschiedlichen Städten und Dörfern Märkte statt. Besonders schön sind die Märkte in Llucmajor, Deià, Esporles, Puigpunyent, Fornalutx, Pollenca, Felantix, Manacor, Alcúdia, Inca und Colònia de Sant Jordi. Schau einfach mal vorbei und lass dich überraschen.

Die Herzlichkeit und die Gastfreundschaft der Einheimischen ist nicht nur beim Marktbesuch, sondern auch bei der Übernachtung in einer privaten Unterkunft oder bei einem Besuch in einer der kleinen feinen Restaurants spürbar. Hier fühlt man sich als Gast wie zu Hause und keine Wünsche bleiben unerfüllt. Wer der spanischen Sprache nicht mächtig ist, muss sich nicht scheuen - auch mit Händen, Füßen und einem Lächeln findet man immer zusammen. 

La Palma

In der Hauptstadt La Palma, lässt es sich in den vielen kleinen Gassen der Altstadt gemütlich flanieren, auf den zahlreichen Märkten nach kleinen Köstlichkeiten oder nach Kunsthandwerk stöbern und in den feinen Restaurants rund um den Hafen genüsslich schlemmen.

Wer eine außergewöhnliche Cocktail-Bar besuchen möchte, sollte im Ábaco vorbeischauen. Versteckt hinter einem großen Eisentor, befindet sich eine historische, begehbare Villa, in der man zahlreiche leckere Drinks genießen kann. Besonders der Innenhof unter freiem Himmel ist hier im Sommer sehr beliebt. 

Das Herzstück von Palma bildet die Kathedrale, die besonders in der Abendstimmung mit ihrer hellen Beleuchtung schön anzusehen ist. 

Kathedrale in La Palma

Port de Soller

Die kleine romantische Hafenstadt im Nordwesten der Insel, liegt eingebettet zwischen dem Meer und dem Tramuntana Gebirge. Wer das typische Flair einer Hafenstadt liebt, ist hier genau richtig. Eine kleine nostalgische Eisenbahn fährt hier tagsüber am Ufer entlang und schenkt bei heißem Wetter durch den Fahrtwind ein wenig Abkühlung.  Durch das Meer und die nördliche Lage wird es hier im Vergleich zum Süden aber nicht so heiß. Wer trotzdem möchte, kann sich durch eine kleine Barfußrunde im Meer oder durch ein leckeres Eis an den zahlreichen kleinen Cafés eine Erfrischung gönnen. Abends laden gemütliche Restaurants an der Uferpromenade dazu ein, den Tag entspannt ausklingen zu lassen und bei schönem Wetter bis in die laue Nacht zu plaudern. Sehr zu empfehlen ist das Restaurant Agapanto Flor de L`Amor von dem aus man einen wunderschönen Blick auf den Hafen und die Berge hat. Oder das El Sabor auf der südlichen Seite der Bucht. Wer lieber alleine, fernab des Trubels einen romantischen Sonnenuntergang genießen möchte, kann von Port de Soller durch Pinienwälder zum Torre Picada laufen. Hier hat man einen wunderschönen Ausblick auf das Meer.

Cap Fermentor

Der nördlichste Punkt der Insel ist das Cap Fermentor mit dem bekannten Leuchtturm. Je früher man sich in den Morgenstunden auf den Weg macht, desto schöner, einsamer und mystischer ist dieser Ort. Zahlreiche Serpentinen führen bis ans Ende des Kaps, bis man auf den massiven Leuchtturm trifft, der bei jedem Wetter mit dem Fels in der Brandung steht. Wer weiß, wie vielen Seefahrern er seit seinem Baujahr 1892 schon Orientierung gegeben hat. Wer möchte, kann in der kleinen Gastronomie im Inneren des Leuchtturms eine Kleinigkeit bestellen und bei schönem Wetter in der Sonne sitzen. 

​Leuchtturm am Cap Fermentor

Blick zum Cap Fermentor

Mallorcas Poesie

Schon immer war und ist die schöne Insel Mallorca für alle Naturliebhaber und Poeten ein Ort gewesen, an dem man den Füßen und den Gedanken freien Lauf lassen kann. Nicht nur der blaue Horizont, der durch das Meer geschaffen wird, sondern auch die orangeroten Sonnenuntergänge lassen einen manchmal etwas melancholisch oder romantisch mit den eigenen Gedanken zurück. So schrieb schon im Jahr 1875 Miguel Costa y Llobera über seine Gefühle, die der Anblick einer Pinie in ihm selbst auslöste ein Gedicht, das viele Menschen dazu anregte, selbst auf die Insel zu reisen:

"Die Pinie von Fermentor" (1875) von Miquel Costa y Llobera


Mein Herz liebt einen Baum! Älter als der Olivenbaum,
stärker als die Eiche, grüner als der Orangenbaum.
In seinen Nadeln bewahrt er den ewigen Frühling,
und er kämpft mit den Windböen, die gegen die Küste wüten,
wie ein gigantischer Krieger.

Er sucht nicht seine Nadeln zu schmücken mit lieblichen Blüten
und der kleine Quell kommt nicht, seinen Schatten zu küssen.
Doch Gott erfüllte seine geweihte Krone mit süßem Duft
und gab ihm als sein Reich den Bergrücken,
als Quelle das unermessliche Meer.

Wenn fern, über den Wellen, das göttliche Licht aufgeht,
singt in seinem Gezweig kein Vogel sein bezauberndes Lied.
Er hört des Seeadlers erhabenen Ruf,
oder des Mönchsgeiers mächtigen Flügelschlag,
der aufsteigt und seine Nadeln schüttelt.

Er kann von diesem lehmigen Boden nicht leben,
er treibt durch die Felsen seine gewaltige Wurzel,
Regenstürme, Tau, Winde und brennendes Sonnenlicht,
und, wie ein alter Prophet, bleibt er leben und nährt sich
Dank der Liebe des Himmels.

Erhabener Baum! Eines Genius' lebendiges Abbild:
Er herrscht über das Gebirge und schaut die Unendlichkeit.
Die Erde ist hart zu ihm, doch seine Zweige küssen
den Himmel, der ihn liebt, und Blitz und Gewittersturm,
sie gereichen ihm zum Ruhm und zur Freude.

Oh ja! Wenn die Winde ungezähmt heulen
und es scheint, als fiele sein Felsen in die schäumende See,
dann lacht er und singt lauter als die tobende Brandung,
und als Sieger schüttelt er über den Wolken
seine königliche Mähne.

Oh Baum! Mein Herz beneidet dich. In dieser unreinen Welt
werde ich, wie eine heilige Reliquie, dein Andenken wahren.
Unablässig kämpfen und siegen, herrschen auf der Höhe
und leben vom Himmel und seinem reinen Licht...
Oh welch ein Leben! Oh welch vornehmes Schicksal!

Steige auf, starke Seele! Durchbrich die Nebelschwaden
und wurzele in die Höhe, wie der Baum durch die Felsen.
Du wirst sehen, das Meer der tobenden Welt fällt dir zu Füßen,
und deine friedlichen Lieder werden reisen mit dem Wind
wie der Sturmvogel...

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